Chemieunternehmen Dow plant mögliche Standortanpassungen in Ostdeutschland

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Eine wichtige Entscheidung steht für die Region bevor: Der amerikanische Chemiekonzern Dow untersucht derzeit, ob zwei seiner Produktionsstätten im Osten Deutschlands geschlossen oder vorübergehend stillgelegt werden könnten. Die Anlagen in Böhlen (Sachsen) und Schkopau (Sachsen-Anhalt) stehen im Fokus dieser Überlegungen, da sie zu den energieaufwändigsten Einrichtungen des Unternehmens gehören. Hohe Kosten für Energie, Rohstoffe sowie steigende Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen wie CO2-Preise haben diese Evaluierung eingeleitet.

In diesen Produktionsstandorten wird eine Vielzahl an Grundstoffen hergestellt, die zur Herstellung von Kunststoffen unerlässlich sind. So produziert die Anlage in Böhlen chemische Basisbausteine wie Ethylen und Propylen aus Rohbenzin. Diese Materialien dienen als Grundlage für Polyurethan und werden über Pipelines nach Schkopau transportiert, wo sie weiterverarbeitet werden. Die Produkte finden ihre Verwendung in Alltagsartikeln wie Verpackungen und Folien. Bis Mitte 2025 soll das Unternehmen eine endgültige Entscheidung getroffen haben, welche Zukunft die beiden Standorte erwarten wird. Dabei könnte es sich sowohl um eine temporäre Stilllegung als auch um einen dauerhaften Rückbau handeln.

Mit dieser Situation sind insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konfrontiert, deren Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Etwa 500 Menschen könnten von einer potenziellen Stilllegung oder Schließung betroffen sein. Dow hat bereits mit den Mitarbeitern über die laufenden Überprüfungen kommuniziert, um Transparenz zu schaffen. Als einer der größten Arbeitgeber im mitteldeutschen Chemiedreieck spielt das Unternehmen eine bedeutende Rolle für die regionale Wirtschaft. Neben den Standorten in Sachsen und Sachsen-Anhalt unterhält Dow auch weitere Produktionsstätten in Teutschenthal und Bitterfeld-Wolfen.

Die aktuelle Situation verdeutlicht die Herausforderungen, die internationale Unternehmen bei steigenden Kosten und globalen Marktpressionen antreffen müssen. Gleichzeitig zeigt sie auch die Notwendigkeit auf, nachhaltige Lösungen für die Energiewende und die industrielle Produktion zu entwickeln. Diesbezüglich bietet sich die Gelegenheit, neue Wege einzuschlagen, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch tragfähig sind. Eine solche Perspektive könnte dazu beitragen, dass auch zukünftig hochwertige Arbeitsplätze gesichert werden und die Region weiterhin wirtschaftlich attraktiv bleibt.

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