Die Gefahr der übervorsichtigen Erziehung: Warum Rasenmäher-Eltern schaden

Instructions

In einer Zeit, in der moderne Eltern ihre Kinder vor allen Widrigkeiten des Lebens bewahren möchten, wird eine bestimmte Art der Erziehung immer problematischer. Die Methode der sogenannten „Rasenmäher-Eltern“ führt nicht nur zu Abhängigkeitsproblemen bei den Kindern, sondern auch zu psychischen Belastungen im späteren Leben. Eine amerikanische Expertin warnt vor dieser Form der überfürsorglichen Erziehung und erklärt die Auswirkungen.

Überfürsorgliche Eltern – ein Trend mit Konsequenzen

In einer zunehmend komplexen Welt versuchen viele Eltern, ihre Nachkommen vor Herausforderungen zu schützen. Doch diese Vorgehensweise birgt erhebliche Risiken. In den letzten Jahren hat sich der Begriff „Rasenmäher-Eltern“ durchgesetzt, um eine spezifische Art der Erziehung zu beschreiben. Diese Methode bedeutet, dass Eltern wie ein Mäher alle Hindernisse aus dem Weg ihrer Kinder räumen – sei es durch das Organisieren von vergessenen Hausaufgaben oder das Lösen von Konflikten anstelle ihrer Kinder. Jenny Grant Rankin, Psychologin und Mitglied der amerikanischen Bildungsinstitution AERA, betont, dass dies langfristige negativ psychische Auswirkungen haben kann.

Nach Ansicht von Rankin ist es entscheidend, dass Kinder lernen, selbständig mit Schwierigkeiten umzugehen und eigene Entscheidungen zu treffen. Nur so können sie wichtige Charaktereigenschaften wie Durchhaltevermögen (Grit) entwickeln, die wesentlich für zukünftigen Erfolg sind. Stattdessen verlernen Kinder unter der Schirmherrschaft ihrer überfürsorglichen Eltern, wie sie mit Misserfolgen umgehen sollen. Dies kann zu Depressionen oder Angststörungen im Erwachsenenalter führen.

In Kalifornien beobachtet Rankin einen Anstieg dieser Erziehungspraxis, insbesondere bei Millennial-Eltern. Sie sehen sich gezwungen, die negativen Einflüsse der heutigen Welt, wie soziale Medien oder globale Probleme, auszugleichen. Diese Tendenz betrifft besonders geschiedene Eltern, die oft noch mehr bemüht sind, ihrem Kind Trauma zu ersparen.

Rankin mahnt zur Besonnenheit und erinnert daran, dass echte Selbstständigkeit und Resilienz nur durch eigenes Erleben entstehen können.

Von einem journalistischen Standpunkt aus lässt sich sagen, dass die Warnung der amerikanischen Psychologin einen Spiegel der modernen Gesellschaft darstellt. Es zeigt uns, dass manchmal weniger mehr ist. Indem wir unsere Kinder selbständig werden lassen, fördern wir ihre persönliche Entwicklung und stärken ihre Fähigkeit, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen. Eine übermäßige Fürsorge kann im Gegenteil zu einem Gegenentwicklungsprozess führen, der letztlich schädlich ist.

READ MORE

Recommend

All