Elektronische Hilfsmittelverordnungen: Pilotprojekt auf dem Weg zur Digitalisierung

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Innerhalb weniger Jahre soll das elektronische Rezeptsystem für Hilfsmittel (HiMi-E-Rezepte) vollständig etabliert sein. Aktuell testen sieben Krankenkassen ein Modellprojekt, um die praktische Anwendbarkeit zu überprüfen und technische Voraussetzungen zu optimieren. Dabei werden Ärzte, Apotheken sowie weitere Hilfsmittellanbieter eingebunden, um eine reibungslose Implementierung zu gewährleisten. Derzeit wird nach weiteren Freiwilligen gesucht, während parallel regionale Cluster entwickelt werden. Das Ziel ist es, eine standardisierte Lösung zu schaffen, die auch von der gematik übernommen werden kann.

Die Umsetzung erfolgt weitgehend anhand des bereits bestehenden E-Rezept-Systems, mit zusätzlichen Anpassungen speziell für Hilfsmittelverordnungen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Testregionen Hamburg und Franken, wo auch die elektronische Patientenakte getestet wird. Datenschutzaspekte entsprechen dabei den Standards der Telemedizininfrastruktur (TI).

Vorbereitung und aktuelle Herausforderungen

Das Pilotprojekt befindet sich in einer Phase der aktiven Infrastruktausbau und Testdurchführung. Obwohl bereits einige Teilnehmer wie Ärzte, Sanitätshäuser und Hilfsmittelhersteller involviert sind, besteht weiterhin Bedarf an freiwilligen Leistungserbringern. Die notwendige Software-Integration sowie Schulungsmöglichkeiten stehen kostenlos zur Verfügung, was jedoch keine finanziellen Vergünstigungen beinhaltet.

Seit Projektbeginn im letzten Jahr arbeiten die verantwortlichen Krankenkassen eng mit Beteiligten zusammen, um technische Herausforderungen zu bewältigen. Eine wichtige Rolle spielen dabei zwei führende Softwareanbieter, die dafür sorgen, dass alle relevanten Produkte in einem zentralen Katalog erfasst sind. Dies ermöglicht es Ärzten, benötigte Hilfsmittel schnell und präzise auszuwählen. Trotz des hohen Interesses bei Versicherten bleibt die Suche nach weiteren Teilnehmern schwierig, da gleichzeitig andere digitale Gesundheitsprojekte wie die elektronische Patientenakte (ePA) umgesetzt werden. Die Koordination erfolgt über einen selektiven Vertragsprozess, der elektronisch abgewickelt wird.

Umsetzung und technische Details

Die konkrete Umsetzung orientiert sich stark am bekannten E-Rezept-System, wobei spezifische Anforderungen für Hilfsmittelverordnungen berücksichtigt werden. Ärzte können Produkte entweder über eine Suchfunktion oder als Freitextverordnung ausstellen, falls Probleme auftreten. Änderungen oder Stornierungen müssen manuell durchgeführt werden, bevor neue Rezepte erstellt werden.

In den Testregionen Hamburg und Franken werden Sanitätshäuser und ähnliche Anbieter die elektronische Kostenvoranschlagsplattform (eKV) nutzen, um HiMi-E-Rezepte zu empfangen und abzurufen. Diese Plattform gewährleistet eine sichere Datenübertragung unter Beachtung höchster Datenschutzstandards. Für Patienten bedeutet dies, dass ihre Daten genau wie bei anderen digitalen Gesundheitsanwendungen geschützt sind. Das Pilotprojekt liefert wertvolle Erkenntnisse, die für den landesweiten Rollout im Sommer 2027 herangezogen werden sollen. Während der genaue Termin noch unklar ist, zeigt sich bereits, dass die Erfahrungen aus diesem Modellprojekt entscheidend für den Erfolg der Zukunftstechnologie sein werden.

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